Pläne, Irrlichter und 50 Mal schlafen!

Während ich noch Skizzen anlege und überlege, wie ich 50 Tage zum Abreißen auf’s Papier bringe, fangen meine Kinder einfach an zu zählen, zu zeichnen und machen anstatt zu denken. Das werden mal gute Survivors grinse ich, schmeiße meine Pläne über Board, begebe mich ins Hier und Jetzt und schaue einfach zu bei den kleinen, bunten Wundern dieser Welt.

50 Mal also noch schlafen bis zur großen Abreise. Oh Gott, mal wieder viel zu kurz die Zeit, die noch bleibt um mindestens 300 To-Do’s auf der Liste abzuhaken!!! Vielleicht sollte ich auch diesen nervigen To-Do-Plan zum Papiermüll bringen. Denn zu jedem abgehakten Punkt kommen ja meist Zwei wieder dazu.

Apropos Plan, darf ich vorstellen? Unsere Reise:

Allerdings ist das bei uns so: wir planen die Realität! Somit wird die Realität ja zum Plan und die daraus resultierende Realität wird … ein Abenteuer!!! Also denke ich (und Osho) mir: „Sei realistisch: Plane für ein Wunder!“ Damit das Abenteuer nicht abläuft wie der Plan, planen wir, und verwerfen dann den Plan. Wir bereiten uns vor, versuchen aber nicht zu sehr vorbereitet zu sein. Unser Plan ist, nicht für alles vorab einen Plan und eine Lösung zu haben, Mut zur Lücke und das Leben auf für uns minimalistischen Besitzum herunterbrechen. Wir wollen vorher schon ganz viel wissen, um es auf der Reise zu vergessen. Wir möchten noch überrascht sein können, und das Wundern nicht verlernen. Dem Universum die Chance geben uns zu leiten. Denn auf Reisen passiert irgendwie immer was ganz Besonderes, was Wunderbares, weswegen wir den ganzen Vorbereitungsstress überhaupt auf uns nehmen.

Zur Hochzeit meiner Schwester letztes Jahr habe ich eine kleine Geschichte geschrieben über Irrlichter. Das hier ist ein Auszug:

Es wird gesagt, dass an bestimmten Tagen, für Bestimmte unter uns, auf bestimmten Teilen dieser Erde kleine Lichter aufsteigen und tanzen. Und flüstern. Sie antworten auf die ewigen Fragen des Lebens, versprechen die Erfüllung von Träumen und trauen uns den Schlüssel an zu geheimen Schätzen von verzaubernder Magie. Kurz gesagt: sie können unserem Schicksal eine Wendung geben. Sie können unser Wegweiser für unseren ganz persönlichen Lebensweg sein.

(…)Folgen wir ihnen nicht mit reinem Herzen, versuchen wir sie nur mit dem bloßen Auge zu sehen und wenden wir uns an sie einzig und allein mit unserem Verstand, so führen sie uns in die Irre! (…) Hören wir den Irrlichtern achtsam zu, folgen ihnen ohne jeglichen Zweifel aus unserem Bauch heraus und achten auf die zarten Zeichen, die sie senden, so gehen unsere Träume und guten Gedanken in Erfüllung! Irrlichter, magische Zeichen, können nur Bestimmte unter uns sehen. Oder selber sein. Für Andere.

Auf Reisen treffe ich sie öfter als im Alltag: Irrlichter in Form von Mensch, Natur und Bauchgefühl. Und wenn man sie erkennt und ihren Zeichen folgt, dann hat sich das mit dem Plan sowiso erledigt. Manchmal geben sie dir auch eine Ohrfeige in Form von Bus verpassen, stecken bleiben oder rebellischen Kindern, die kein Bock mehr auf Autofahren haben. Bloß nicht ärgern, denn diese Momente haben es in sich! Wähle einfach einen anderen Weg als den Geplanten und triff auf die geheimnisvollen Besonderheiten des Lebens! Blöd nur, dass die Irrlichter im Alltag so schnell abhanden kommen. Vielleicht machen Pläne Irrlichter kaputt? Ist ein gut geplanter Alltag der Tod eines jeden Irrlichts? 😉

Ich behaupte jetzt mal, wir haben keinen Plan. Aber ein Ziel! Und dem sind wir heute ein Stück näher gekommen: Fähre von Ancona nach Patras gebucht, Verschiffung von Lavrio nach Haifa gebucht, Flüge von Athen nach Tel Aviv gebucht, alles natürlich auch wieder zurück. Dadurch ein bischen ärmer im Portemonnaie geworden, das Grinsen im Herzen dafür umso größer.

So, und hier noch was zum Denken und weil ich Zitate mag und ich anscheinend nicht die Einzige bin, dessen lange, verschachteteln Sätze und verwirrenden Gedanken manchmal einfach nicht in kurz, knapp und bündig funktionieren:

„Pläne machen ist mehrmalen eine üppige, prahlerische Geistesbeschäftigung, dadurch man sich nie ein Ansehen von schöpferischem Genie gibt, in dem man fordert, was man selbst nicht leisten, tadelt, was man doch nicht besser machen kann, und vorschlägt, wovon man selbst nicht weiß, wo es zu finden ist.“ (Kant)

 

2 Kommentare

  1. 21. März 2018    

    Ach herrlich, dass ich mal wieder auf eurem Blog gelandet bin! Ich freue mich jetzt schon wieder mit euch auf diese Reise 🙂 wie lange soll sie denn sein? Steht der Plan für die zurück-Daten schon?
    Übrigens auch der Kinderblog ist herrlich!

    • Itchy Feet's Gravatar Itchy Feet
      22. März 2018    

      Danke, liebe Angela! Diesmal „nur“ zwei Monate, Anfang Juni sind wir wieder zurück! Bis bald!

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Die Autorin

Gestaltung und Texte entspringen meistens aus meinen wirren Gedanken. Fotos, Lektorat und Kritik fallen in Matthias‘ Bereich. Geht aber auch anders herum. Schreiben und kreatives Zeug gehören zu meiner Leidenschaft und ich freue mich, wenn ich Menschen dadurch zum Lesen, Reisen, Träumen, Nachdenken oder Schmunzeln bringe. Viel Freude also hier auf unserer Familien-Reise-Abenteuer-Seite! Eure Miri

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