6) Wieder mal LOOOOOS!

Wir sind nicht mehr ganz dicht, aber wir fahren trotzdem! Und zwar morgen! Seit Tagen schon sind wir am Packen. Mit zwei kleinen Kindern ist das doch eine größere Herausforderung als ich sowiso schon dachte. Außerdem gibt es immer wieder Kleinigkeiten, die noch anzubringen oder zu reparieren sind. Maja repariert auch schon alles was vier Räder hat, vom Stubenwagen bis zu Susannas neuem Auto (natürlich Majas Lieblingsauto).

Irgendwie verliert unser neu zusammengebaute Motor einen Mini-Tropfen (vielleicht sollten wir doch mal die Maja dran lassen), aber Chef sagt, ist jetzt nicht schlimm, wir fahren! Juchuuh. Das war am Ostersonntag, nachdem er Samstag schon in der Werkstatt  feststellen musste, dass der andere Simmerring auch undicht war, und er aber zuuufälligerweise noch einen Ersatz bestellt hatte, da er ja den Anderen ein paar Tage zuvor innerhalb von zwei Abenden auswechseln musste. Was in acht Stunden ging, musste Ostersamstag dann in vier Stunden klappen, selbst telefonieren war da tabu. Dabei war Matthias eigentlich nur für den Ölwechsel und Schrauben nachziehen zur Werkstatt gefahren…

Jetzt packen wir schon seid Sonntag nachmittag und lächeln unbekümmert über den kleinen Resttropfen Öl hinweg. Einpacken heißt meistens aber auch direkt wieder auspacken, denn natürlich wird zuviel eingepackt und die Hälfte muss wieder raus. Doch selbst die Hälfte ist noch zuviel. Denn obwohl wir jede Ecke des Busses sinnvoll nutzen ohne gleich Platzangst zu bekommen, mussten wir eben resigniert feststellen, uns fehlt was: Stauraum! Also geht morgen unsere erste Etappe in den vielversprechenden Ort Oedheim. Wir dachten, wir haben schon so viel gesehen von der Welt, schauen wir uns doch diesmal erst was Ödes an. Stauräume. In Form von Gepäckträgern für’s Heck.

Doch das Wichtigste ist, überhaupt aus den Startlöchern raus zu kommen. Ich bin mittlerweile schon ziemlich unentspannt geworden, um es harmlos auszudrücken. Ich hab Hummeln im Hintern und versuche geduldig im Sandkasten Kuchen zu backen, obwohl vor und hinter dem Bus, im und um’s Haus das Chaos herrscht. Und es wird einfach nicht weniger. Spektakuläre Dinge wie Beistellsack kaufen, Post wegbringen, Auslandskrankenversicherung abschließen, Wäsche abhängen, Personalien kopieren usw. stehen alles noch vor dem finalen Startschuss. Dabei sieht’s immer so einfach aus bei den Kindern: Auf die Plätze, fertig… LOS! Und einfach los.

Einfach mal wieder den ersten Schritt machen mit dem jede Reise beginnt. Doch halt! Hmmm, ich glaub der ist schon gemacht. Welcher der vielen Schritte war es? Der vor einem Jahr, wo der Plan entstand? Der im Sommer, als wir die Reiseführer von Marokko und Türkei in den Händen hielten? Der im November, wo wir zu meiner Mama zogen? Der im Dezember, als Matthias Mitglied der Luftwaffen-Motorsportgruppe wurde und seit dem dort Dauergast ist? Der im Januar, als ich Matthias den Blog zum Geburtstag schenkte mit den Worten “It starts right… NOW!” Der im Februar, als der neue Motor kam? Der vor einem Monat, als Matthias Elternzeit begann? Der vor ein paar Tagen, als der Bauantrag genehmigt wurde? Der am Montag als der Bus fertig wurde? Der heute, als die Blumenvase ihren Platz bekam?

Sind wir vielleicht schon längst auf Reisen und ich hab’s gar nicht gemerkt? Alle Unruhe in mir umsonst? Ich bin schon weg??

Ja, wirklich. Ganz unbemerkt. Während alles andere passierte. Einfach los.

“Life is what happens to you while you busy making other plans.” (John Lennon) So ähnlich hat’s mir der Matthias heut auch schon gesagt . Hab’s auch gehört, anscheinend nur mit den Ohren.

Ich bin tatsächlich schon unterwegs… schon lang… mir sand dann amoi weg… mer sin dann ens wesch…

Ja dann?! Dann… dann mal tschö!

Einfach so. Countdown vorbei. Ab jetzt. 4 Monate.

Zur Zeit keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Folgt uns! Hier findet ihr noch mehr Bilder, Abenteuer und Gedanken von uns:

Facebook: https://www.facebook.com/itchyfeetwithkids/

Instagram: itchyfeetwithkids

Unser Landcruiser

Die Autorin

Gestaltung und Texte entspringen meistens aus meinen wirren Gedanken. Fotos, Lektorat und Kritik fallen in Matthias‘ Bereich. Geht aber auch anders herum. Schreiben und kreatives Zeug gehören zu meiner Leidenschaft und ich freue mich, wenn ich Menschen dadurch zum Lesen, Reisen, Träumen, Nachdenken oder Schmunzeln bringe. Viel Freude also hier auf unserer Familien-Reise-Abenteuer-Seite! Eure Miri

Und das schreibt ihr!