5) Pusteblumen-Leben

Leicht frustriert, ein wenig demotiviert und etwas ratlos fragte ich letztens so vor mich hin “Ach Männooo, wieso lässt uns das Universum nicht endlich fahren? Was müssen wir denn noch alles machen? Hmm, Maja? Weißt du warum wir noch nicht weg sind?” Die schlaue Maja: “Nöoaeeein… wir müssen noch einen Osterhasen mit Schokolade kaufen!”

Na hätt ich das mal früher gewusst, Osterhasen gibt’s ja schon seit Weihnachten im Regal!!! Der steht jetzt also auch auf unserer Never-Ending-To-Do-Liste. Hinzu kommen auch noch unrelevante Sachen wie die gerade-neu-eingebaute-Daniel-Drüsendieb-Düse austauschen, neue Dichtung vom gerade-neu-eingebauten-Motor austauschen, Einbauschränkchen für Inneneinrichtung anpassen (passt natürlich nicht), Verstaunetze anschrauben, Globetrotter-Shoppingtag, letztes Auto verkaufen… Und selbst wenn dann alles abgehakt ist, dann sind immer noch nicht die Koffer gepackt und der Bus bepackt, was mindestens einen gesamten Tag dauert. Momentan find ich den Bus eher blöd als, dass ich ihn mag. Nur der kann ja nix dafür, Matthias schonmal gar nicht, nein es sind diese nervigen Autoteilehändler, die grundsätzlich entweder zu spät liefern oder falsche Teile, zu wenig, sie passen nicht oder nach zwei Tagen sind die plötzlich defekt. Also wenn das so weiter geht, dann können wir froh sein, wenn wir am Ende drei Wochen im August einmal Holland und zurück hinbekommen.

Eigentlich hab ich gesagt, wenn wir bis Ostern immer noch hier sind, dann kaufe ich uns einfach vier Tickets für die Transib in die Mongolei. Bin kurz davor.

Nun ja. Matthias lässt mich nicht den Bus verkaufen. Und das, wo ich ihn gerade um 21h30 mit den Kindern aus der Werkstatt abholen musste, weil die Austauschaktion Nr. 104 nicht fertig geworden ist, bei der Aktion auch noch ne Spezialschraube (na gut, Zahnrad) abgebrochen ist, die er morgen irgendwo auftreiben muss, und die er eben  ne halbe Stunde suchen musste bevor sie ihm vor die Füße rollte. Ich weiß, ich schimpfe auf hohem Niveau und es gibt Schlimmeres auf der Welt, als dass man statt 5 Monate nun 4 Monate (mein Wort in Gottes Ohren) auf Reisen geht. Ich versuche mir von Maja eine Ich-lebe-im-Hier-und-Jetzt-Scheibe abzuschneiden, da sie sich zurzeit über jede Pusteblume freut, und diese unter Jubeln und Tanzen uns Allen vor der Nase verwedelt. Und es gibt seeehr viele Pusteblumen auf der Welt, auch abends um halb zehn im Schlafanzug vor der Bundeswehr-Kaserne.

So schnell geht uns die Puste dann doch nicht aus. Und während ich den filigranen Pusteblumenschirmchen bewundernd hinterherschaue, sammelt Maja die übriggebliebenen Löwenzahnstummel zum Blumenstrauß und ich freu mich schon auf den Moment, wo wir endlich meiner typischen VW-Käfer-Blumenvase ein neues Zuhause im Bus schenken.

Wie heißt also der beste, unkreativste Spruch in solch Situationen? Think positive! Und was tun, wenn das alles so nervig ist und man den Bus nur noch blöd findet? Be creative. Ich leg endlich selber “Hand” an am Bus! Auf meine “Art”.

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Unser Landcruiser

Die Autorin

Gestaltung und Texte entspringen meistens aus meinen wirren Gedanken. Fotos, Lektorat und Kritik fallen in Matthias‘ Bereich. Geht aber auch anders herum. Schreiben und kreatives Zeug gehören zu meiner Leidenschaft und ich freue mich, wenn ich Menschen dadurch zum Lesen, Reisen, Träumen, Nachdenken oder Schmunzeln bringe. Viel Freude also hier auf unserer Familien-Reise-Abenteuer-Seite! Eure Miri

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