2) Bulli-Herztransplanation und maximaler Minimalismus

VW-Bus alaaf! Et jeht wigger! Am Aschermittwoch is nich immer alles vorbei, bei uns jeht et jetzt ers richtig loss! Nach Globuli, Wickel, Tee, Hustensaft, Geduld und Schnupfennase (die Einzige die farbenmäßig wenigstens beim kölschen Karneval mit dabei war) han mer Karneval an uns vorbei trekke lasse, nur de Sproch han mer noch nit ens widder im Griff. Et läuft. Also nich nur de Nas’, sondern bald uch uns’ Synchro. Dem hät dä Matthes nämlich dat Hätz rusjenumme inklusive Ölwanne, Turbo, Zylinderkopf, Ventile und wat ich noch ens su Neues an Vokabulär jelernt han. Uch dat Maja, sprich nur noch vun dem Motor und dem Zalinda-Kopf und den Autos reparieren.

Ach guck’ da is es auch schon nach Mitternacht und sogar Aschermittwoch ist vorbei und die deutsche Nationalmannschaft traf auf eine chilenische Überraschung. Dabei fällt mir ein, dass wir die WM mal aus ganz anderen Blickwinkeln dieses Jahr erleben werden, wenn überhaupt. Schon komisch, da sind es nur noch etwa 2 Wochen bis zum Datum ultimo, dass sich ja mal wieder nach hinten verschiebt, und wir haben immer noch das Gefühl, weit vom Reisen entfernt zu sein. Der Bus steht immer noch herzlos in der Kasernenwerkstatt, doch schon bald baut Matthias ein neues Motorenherz ein. Nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns für einen neu aufbereiteten Redblock-Motor, mit neuen Zubehör von Kupplung über Zylinderkopf, Turbo bis Auspuff und Co. Gestern haben wir einen Familienausflug zum Bus gemacht, ich mit Ach und Krach und Formularen mal wieder durch die Bundeswehrkontrollen um unseren Chirurg bei der Arbeit zuzusehen. Maja hat noch vor mir draußen den Bus entdeckt, war ganz aus dem Häuschen als sie all die Autos ohne Räder oder Motorhaube auf den Rampen sah und durfte glücklich an unserem neuen Motor ein paar Räder drehen. Auch ich bin beeindruckt von Matthias Talenten und nur mit viel Überredungskunst und Bäckerei-Versprechungen konnten wir Maja wieder hinterm Lenkrad hervorlocken.

So langsam versuche ich ihr zu erzählen, dass wir bald ein paar Pullis und Hosen und Spielzeug in ihren neuen Koffer packen werden und gaaaaanz lange mit dem Bus fahren werden. Und dort schlafen, und kochen, und spielen und Pipi machen werden. Irgendwie fühlt es sich bisher noch an als ob ein dreiwöchiger Sommerurlaub auf uns wartet und das erst irgendwann nächstes Jahr. Zu viel noch was noch alles vorher passieren muss und vorzubereiten ist. Doch manchmal gibt’s Momente da wird einem klar, was da auf uns wartet. Ein Zeite mit Vielem aufs Minimum reduziert und von doch so unendlicher Größe.

Was nimmt man mit für 5 Monate und zwei Kindern und kaum Platz? Zum Einen, man zaubert sich mit schlauen Einfällen ein paar Verstaumöglichkeiten (Ist nicht zwischen Sitzbank und Seitenwand noch ein Schlitz frei? Die Decke am Dach hat noch Potential, genauso wie die 10cm hohen Seiten der Dachluke und…). Zum Zweiten, man erfindet 3-in-1-Variationen und schafft sich Alleskönner wie unseren neuen Buggy an, der Kinderwagen, Buggy, Stühlchen, Mittagsschlaf-Betti in Einem sein muss. Zum Dritten, man nimmt nicht mit, was nicht von vierfachen Nutzen ist. Zum Vierten, man nimmt noch weniger mit als man denkt was man braucht. Zum Fünften, man reduziert, das was man dann noch mitnehmen möchte nochmal um die Hälfte und fragt sich bei allem, ob man es wirklich wirklich braucht. An Kinderklamotten wird nur Praktisches mitgenommen, dass zuerst zu groß ist, damit es später passt und zum Schluss etwas zu klein ist ;o). Und nichts Weißes. Wir wagen uns noch nicht an die Überlegungen welche Spielsachen mitkommen bzw. hierbleiben, aber da hat Maja das Sagen. Hmm, dann müsste alles mit. Nur der neue Koffer (extra mit Mond!) “den kann man hier lassen”!

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Unser Landcruiser

Die Autorin

Gestaltung und Texte entspringen meistens aus meinen wirren Gedanken. Fotos, Lektorat und Kritik fallen in Matthias‘ Bereich. Geht aber auch anders herum. Schreiben und kreatives Zeug gehören zu meiner Leidenschaft und ich freue mich, wenn ich Menschen dadurch zum Lesen, Reisen, Träumen, Nachdenken oder Schmunzeln bringe. Viel Freude also hier auf unserer Familien-Reise-Abenteuer-Seite! Eure Miri

Und das schreibt ihr!