9) Daheim ist’s auch schön.

Nix da! Du blöder, blöder Bus!!! Werd endlich fertig, das ist ja nicht zum Aushalten! Das kann doch echt nicht wahr sein!!! Die Wochen verinnen nur so dahin und wir kommen im Zeitlupentempo voran! Was soll das?! Kann denn nicht einfach mal was klappen?! Egal was wir anpacken und wenn es nur die kleinste Schraube ist, die in den Bus muss, zack!, die fällt garantiert irgendwohin, wo man sie nicht mehr findet (also eine Neue kaufen) oder sie ist zu lang (also eine Neue kaufen) oder man braucht doch mehr als man denkt (also zehn Neue kaufen). Im Dorfbaumarkt werde ich schon grinsend begrüßt, ich warte nur noch auf den Moment, wo die mich fragen: “Na? Schon wieder eine Schraube locker?”. Die waren ganz verdutzt, als ich mit einem Mal eine Plastikplane (und zwei Stunden später eine Zweite) einkaufte.

Es ist aber auch zum verrückt werden: Die Schrauben passten nicht ins Dach, das Waschbecken passt nicht in den Küchenblock, die ausgezogene Sitzbank und Küchenblock passen nicht gemeinsam in den Bus, das Schränkchen passt nicht an die Wand, das Dach passte nicht dicht an die Gepäckwanne, die Stoßdämpfer passten nicht mehr ans Dach, die Bremsleitungen passten nicht an den Enden zusammen, die Bremsleitungen passten ein zweites Mal nicht um ein Zentimeter in der Länge, der Sitzbezug passte nicht um den Sitz, die Fenster passten nicht mehr und die Dichtungen gingen kaputt, der Bohrer passte nicht zu den Schrauben, die Schrauben reichen nie aus, der Sprühlack reichte nicht aus, der Sprühkleber reichte nicht aus, der Wind wehte die Schaumstoffe aufeinander, die für immer zusammenkleben blieben, der Schaumstoff reichten nicht aus, der Gardinenstoff reichte nicht aus, das Material für die Wandbekleidung reichte nicht aus und unsere Geduld reicht nun bald auch nicht mehr aus.

Und wir suchen täglich nach Schrauben, Hammer, Spülmittel, Handschuhen, Sitzgurten, Nähnadel, Atemmaske, Pinsel, Muttern, Telefon, Handy, Schlüssel, Druckknöpfen, was Süßem, Stoffteile, Polstertacker, nach dem Zeitloch, dass uns die Zeit wegfrisst und den frechen Wicht, der uns die ganzen Teile immer versteckt nach denen wir stundenlang suchen. Ich hab da unseren Maulwurf in Verdacht, der seit ein paar Tagen wieder sein böses Unwesen treibt. Die Maja ist es nicht, die packt nur Teelöffel, Fernbedienungen und Laubblätter in ihren Laufwagen.

Der Tag an dem  eeendlich unser Aufstelldach auf den Bus kam war ein ganz großer Tag, so groß, dass es glatt vier Tage waren! Zum Dank reisst uns dann zum Schluß das Moskitonetz im Zeltstoff ein, den ich momentan Stückchen für Stückchen wieder zusammennähe, da ich ja sonst nichts zum Nähen habe. Letzten Montag war es dann endlich soweit: die Jungfernfahrt abends um 22h nach Bergisch Gladbach um unbedingt Einmal in der gesamten Zeit unser Tagesziel erreicht zu haben: die Inneneinrichtung abzuholen.

Mittlerweile ist es schon soweit, dass mir Freudentränen kommen, nur weil wir endlich eins der schwierigen Fenster rein reinbekommen haben (das andere muss noch warten, weil natürlich die falsche Dichtung geliefert worden ist). Wir haben schon die Idee Team- und Paartherapie anzubieten: Aufgabe: Restauriert einen VW-Bus und erarbeitet euch eine Methode die Schiebefenster einzuarbeiten ohne dass die Dichtung kaputt geht (oder der Bus).

Naja, immerhin haben wir den Hitzetest bestanden. Afrika schickte uns schonmal an die 40 Grad ins Bergische und wir durften in der Sahara-Hitze das Aufstelldach anschrauben, abschrauben, anschrauben. Wer weiß, vielleicht ist das Alles, was wir von der Sahara zu spüren bekommen. Wir sind soo froh, wenn wir endlich los dürfen. Wir wollen nur noch fertig werden (Inneneinrichtung, Strom- und Gasleitung, Sitze, Gardinen, Wandbekleidung) nochmal Mietgarage, dann zum TÜV, dann Klamotten rein und dann einfach WEG!

Zur Zeit keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Folgt uns! Hier findet ihr noch mehr Bilder, Abenteuer und Gedanken von uns:

Facebook: https://www.facebook.com/itchyfeetwithkids/

Instagram: itchyfeetwithkids

Unser Landcruiser

Die Autorin

Gestaltung und Texte entspringen meistens aus meinen wirren Gedanken. Fotos, Lektorat und Kritik fallen in Matthias‘ Bereich. Geht aber auch anders herum. Schreiben und kreatives Zeug gehören zu meiner Leidenschaft und ich freue mich, wenn ich Menschen dadurch zum Lesen, Reisen, Träumen, Nachdenken oder Schmunzeln bringe. Viel Freude also hier auf unserer Familien-Reise-Abenteuer-Seite! Eure Miri

Und das schreibt ihr!