6) Ein Dach über’m Kopf

Endlich!!! Wir haben ein Dach über’m Kopf! Ja ich weiß, ein Bus hat eigentlich von seiner Geburt an ein Dach, aber wir müssen es ja nochmal kompliziert machen und werden zusätzlich zu dem knappen Zeitplan noch das Cartago-Auftelldach einbauen. Wir ist gut! Matthias natürlich. Gaaanz einfach sagt er: Loch ins Dach flexen, irgendwas mit Dichtung machen, Dach drauf festschrauben oder so und feddich ist dat Ding (auf bayrisch)! Wahnsinn, was mein Mann alles kann! Immerhin haben meine Schwester und ich unter Einatz aller weiblichen Kräfte geholfen das zentnerschwere, unhandliche Monstrum in den baufälligen, überfüllten Schuppen zu transportieren.

Gestern habe ich mir von Matthias nochmal erklären lassen, was denn noch alles gemacht werden muss. Der Arme schleppt sich nämlich allabendlich ab 20 Uhr bei jedem Aprilwetter und am Wochenende den gesamten Tag zur “Garage” und Maja und ich hören nur noch sägen, hämmern, schleifen, klopfen und ein wenig Radio von ihm. Jeden Abend kommt dann das gleich Fazit: oje, das wird ganz schön knapp. Es wird gerade die Beifahrerseite entrostet, abgeschliffen, grundlackiert, mit neuen Blechen beschweißt, wieder grundlackiert, und irgendwann mal lackiert und nochmal lackiert und nochmal lackiert. Dann kommt die Fahrerseite dran, entrosten, schweißen, grundlackieren, lackieren, dann den gesamten Bus lackieren, irgendwann mal das Dach drauf, dann die Sitze, die Innenausstattung, Bremsen ausstauschen, hab ich was vergessen? Bestimmt. Ach ja: Fenster raus! Dank tatkräftiger Unterstützung von Motoradschraubmeister Guido hat unser Bus nicht nur keine Türen mehr, sondern ist nun auch windschutzscheibenlos. Allen Zweiflern und Buh-Sagern in zahlreichen Internet-Foren zum Trotz war die Scheibe innerhalb weniger Minuten draußen und die Dichtung ist dabei ganz geblieben. So viel also mal wieder zu: DAS geht doch NICHT!!!! Nun sollen demnächst alle Scheiben raus, damit wir besser lackieren können und versteckte Roststellen entschärft werden.

Doch nun zu meinem tatkräftigen, fachlichen Beitrag. Meine bisherigen Nähkünste beschränkten sich auf alte T-Shirts enger nähen und diverse Babydecken und Shirts für Maja nähen, der ja schließlich nicht auffält, dass da mal ne Naht nicht sitzt. Meine verstaubte Nähmaschine ist von Anno 2000 von Aldi für ein paar Mark, ich wusste bis vor kurzem nicht, dass es Ober- und Unterfaden gibt, wie man das Garn einfädelt und unser Fachwerkhäuschen hat kaum noch Platz für eine Arbeitsfläche mit Nähmaschine. Doch seit zwei Wochen gehöre ich zu den Hobby-Polsterinnen! Ich hab meine erste Sitzfläche fertig, und wenn man die Geheimnisse des Karomusters und seine Tücken kennt sowie ein paar Kniffe beim Erstellen eines Stoffmusters lernt, dann ist es nicht mehr sooo ein Buch mit sieben Siegeln. An dieser Stelle vielen Dank an Inge! Denn meine Tante hat mich mit viel Zeit und Geduld flott gemacht für Karoschnittmuster.  Jetzt fehlt also nur noch die Rückenlehne, den Fahrersitz, die Armlehnen, zwei Sitzbänke, eine Matratze und ein paar Gardinen. Heieiei, bei mir heißt’s nun auch: das wird ganz schön knapp. Nur noch 90 Tage…

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Die Autorin

Gestaltung und Texte entspringen meistens aus meinen wirren Gedanken. Fotos, Lektorat und Kritik fallen in Matthias‘ Bereich. Geht aber auch anders herum. Schreiben und kreatives Zeug gehören zu meiner Leidenschaft und ich freue mich, wenn ich Menschen dadurch zum Lesen, Reisen, Träumen, Nachdenken oder Schmunzeln bringe. Viel Freude also hier auf unserer Familien-Reise-Abenteuer-Seite! Eure Miri

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