5) Marokko wir kommen!

Damit wir dieses Jahr irgendwann eines schönen Tages doch noch in Marokko ankommen, muss nun ein extremeconsequent Sparplan her. Es ist nicht einfach, doch wir machen daraus einen kleinen Wettkampf und der Preis ist: die Sahara. Denn wir würden es von Herzen gerne schaffen in unserer Reisezeit Marokko zu erreichen und Majas erste oder zweite Schritte im Wüstensand erleben. Maja scheint von der Idee begeistert zu sein, da sie regelrechte Freudenhüpfer auf unserem Arm vollbringt, wenn sie in der Küche den großen Marokko-Kalender mit dem Foto des “Timbouktou”-Schildes erkennt. Bestimmt ist sie schonmal da gewesen, sie muss dann auch gleich die darauf abgebildeten Kamele anfassen. Genauso wie die Kamele auf unserer Wüsten-Leselampe. Und reiten tut sie auch schon wie ein Profi, zwar bisher nur auf dem Hochstühlchen aber ein Sattel kommt bestimmt bald, liegt ja schließlich in der Familie.

Somit steht unser Reiseziel fest: Richtung Marokko! Alles was nach Holland kommt werden wir zunächst als Erfolgsertappe verbuchen, denn wir haben keine Ahnung inwiefern es sich mit VW-Bus und Kind fährt! Sollten wir tatsächlich eines Tages in der Wüste stehen, ist von Matthias und mir ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Am Liebsten würden wir übrigens über England in die Sahara fahren. Ja na klar ist das die richtige Richtung! Man muss nur schlau und reich genug sein um dann mit der Fähre von Südengland nach Santander überzusetzen.

Matthias ist nun zweifacher Ebaymeister! Hin und zurück! Kaufen und Verkaufen! Er hat die Verkaufsoption getestet und die ist ihm mehr als gelungen. Vor ein paar Monaten hatte er eine Bullbar (das Ding was man vorne vor den Bus schnallt, damits Kühe, Rehe und kleine Kinder weghaut, falls sie vors Auto laufen) für 20 Euro gebraucht gekauft. Da wir das Ding nicht haben wollten (aber es war halt so günstig) hat Matthias es versteigert, für 36,50. Verdient haben wir allerdings nichts daran, weil Matthias beim Abholen durch ne Blitze gerast ist. Aber es war ja auch nur ein Test. Mittlerweile haben wir unsere Kameraausrüstung versteigert und für den gleichen Preis eine bessere kaufen können. Die Nebelscheinwerfer, die wir gratis zur ersteigerten VW-Schlafbank dazu bekamen, haben wir für einen Euro mehr versteigert als uns die Bank gekostet hat. Alte Wassertanks und Campingkühlschrank ergaben zwar kaum Geld, aber endlich wieder Platz im Schuppen. Die drei VW Kopflehnen, die wir zuviel hatten, wurden sogar bis nach Spanien versteigert. Selbst wenn wir nicht Millionen dran verdienen macht es Spaß zu entrümpeln und dafür Geld zu bekommen, damit wir uns doch Creme Brulée, Kameraobjektiv und Sahara auf einmal leisten können.

Meine Nähversuche können sich übrigens mittlerweile zeigen lassen und kommen Maja zu Gute. Sie ist nun um ein Knistertuch, zwei Very-Long-Shirts, eine Krabbeldecke und ein Biene-Maja-Kostüm reicher. Wobei bei meinem Bienenkostüm und Matthias Flip-Kostüm, die Nähmaschine so einiges an Wut- und Verzweiflungsausbrüchen einstecken musste und ich mich schon niiiiieeee wieder an diese blöde Maschine setzen wollte. Wie üblich. Auch Matthias stand letztens im Türrahmen und teilte mir mit, dass der Bus eigentlich Totalschrott ist, und er kaum noch Hoffnung hat. Puh, Gott sei Dank haben wir diese schwarzen Momente nicht zur gleichen Zeit. Der Eine holt den Anderen da irgendwie wieder raus und eine heiße Schoki oder ein Spaziergang später sieht es meist wieder rosiger aus. Vielleicht ein wenig altrosa, aber eigentlich ist das Alles gar nicht sooooo schrecklich.

Nur noch 5 Monate… naja, wenn man noch die eigene Hochzeit im Juli vorzubereiten hat, ist es nicht mehr ganz so viel Zeit. Es bleibt spannend…