1) Der erste Schritt

Wir schreiben den 18. Juni im Jahre 2011 etwa einen Monat vor der Geburt unserer Tochter Maja und wir hauen aus einem spontanen Bauchgefühl heraus unser Geld auf den Kopf: wir ersteigern einen VW-Bus Synchro! Irgendwo aus der Antike des Jahres 1985 für 1700 Euro sind wir nun im Besitz eines neuen Zuhauses. Drei Stunden lang hat sich Matthias über, unter und um den Bus geworfen und ihn für Eisengruber-tauglich befunden. Auf der Überführungsfahrt von der holländischen Grenze nach Seelscheid brauchten wir dringend eine Rast um uns selber Mut zuzusprechen: Ja, wir haben bestimmt das Richtige getan, schließlich ist genau dieser Bus unser Traum. Na klar schaffen wir das innerhalb des nächsten Jahres den Bus reisetauglich zu machen und gleichzeitig noch ein Kind zu gebähren. Naja, wird schon schief gehen. Zur Not verkaufen wir den Bus einfach wieder, sagt Matthias, aber das scheint mir jetzt schon unmöglich und nur mit gebrochenem Herzen.

Die weitere Rückfahrt gab uns schonmal einen Vorgeschmack auf kommende Abenteuerfahrten. Ich begab mich in unserem VW Vento dabei todesmutig in die Nullzone zwischen Matthias im Bus und den heranstürmenden LKW-Verkehr hinter ihm. Denn mit einem derartigen T3 Bus findet man sich auf deutschen Autobahnen in einer neuen Ökologischen Nische wieder, die sich auf der rechten Fahrspur bei 80 km/h irgendwo zwischen LKW und Seitenstreifen befindet bei Sonntagsfahrern und Senioren, die uns überaus sympatisch wurden. Unfassbar welchen Gefahren man sich dort ausgibt und ich konnte es nicht glauben, als tatsächlich ein dämlicher LKW-Fahrer mit Lichthupe und Signalhorn meinen Kofferraum unsicher machte und uns dann kopfschüttelnd überholte, obwohl wir sogar auf 90km/h beschleunigt hatten!

So beginnt unsere Reise eigentlich schon über ein Jahr vorher. Welche Reise? Naja, wir wissen selber noch nicht so genau wohin. Zur Auswahl stehen Skandinavien-Island-Grönland, Frankreich-Spanien-Marokko oder Go-east! Einfach mal die nächste Straße links abbiegen und immer nach Osten fahren, Fernziel Sibirien oder gar bis in die Mongolei. Ja, natürlich zu Dritt! Mit unserer neuen Abenteurerin Maja Ela. Noch kennen wir nur ihre kräftigen Tritte und den großen Zeh unter meiner Bauchdecke sowie ihren Schluckauf. Keine Ahnung was sie von der Idee hält und wir werden auf jeden Fall gut Acht geben, dass wir sie nicht überfordern. Wer weiß vielleicht schaffen wir es ja auch nur bis nach Köln-Marsdorf.

Wir haben uns also einen Traum erfüllt. Mal wieder. Ist gar nicht so schwer, man muss es einfach tun. Und es fühlt sich aufregend an! Das nächste Jahr wird erfüllt sein. Ich habe vor mindestens ein Jahr in meiner Arbeit im Pilates Studio auszusetzen und Matthias möchte sich von Mitte Juli bis Mitte Oktober per Elternzeit und Urlaub frei nehmen. Als Eltern sind wir total unerfahren und haben keinen blassen Schimmer was uns erwartet. Aber wir sind ja nicht auf den Kopf gefallen und lassen Verstand und Herz eingeschaltet. Das Reisen liegt uns. Also zumindest insofern, dass wir ständig von einem Erlebnis ins Nächste purzeln. Wie immer lassen wir das Leben einfach auf uns zu kommen und machen das Beste draus um unseren Träumen Leben einzuhauchen.

“Was machen Sie? – Ich lasse das Leben auf mich regnen.” Rahel Varnhagen

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Unser Landcruiser

Die Autorin

Gestaltung und Texte entspringen meistens aus meinen wirren Gedanken. Fotos, Lektorat und Kritik fallen in Matthias‘ Bereich. Geht aber auch anders herum. Schreiben und kreatives Zeug gehören zu meiner Leidenschaft und ich freue mich, wenn ich Menschen dadurch zum Lesen, Reisen, Träumen, Nachdenken oder Schmunzeln bringe. Viel Freude also hier auf unserer Familien-Reise-Abenteuer-Seite! Eure Miri

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