2) 3…2…1… Meins. Unsere Garage!

Ein neues Familienmitglied braucht auch ein eigenes Zimmer, finden wir. Vor allem damit der Synchro im Trockenen steht. Somit bekam ich, die sich nun im Mutterschutz befand eines Tages vom Meister den Auftrag, mich vor Ebay zu klemmen und uns eine Garage zu ersteigern. Sie war weiß, aus Stahl und Plastik und manche benutzen sie als Partyzelt. Wir nahmen uns vor nicht mehr als 40 Euro auszugeben. Die ersten gingen für weit mehr weg, doch dann…3…2…1 und der Pavillion war Meins! 36 Euro für unseren Anbau.

Einige Tage später stand das Paket vor der Tür und wir nutzten das nächste Wochenende um Synchros neue Hütte aufzubauen. Natürlich kann man für das Geld nicht viel erwarten, es brauchte noch einige zusätzliche Improvisationen, da das Zelt ständig wie ein Ufo abhob und davonflog. Aber wer sagt’s denn! Einen Schönheitswettbewerb gewinnt das Ding zwar nicht, aber unser Stallschuppen hat uns diebezüglich längst an andere Standarts gewöhnt und so trugen wir ein wenig zum Dorfgespräch bei. Matthias ist seitdem ganz aus dem Häusschen, im wahrsten Sinne des Wortes und ich wurde zur VW-Witwe. Ab jetzt wird gehobelt, geflucht, geschraubt, gedacht, geschweißt, gerechnet, geträumt, gerichtet, geschimpft und verarztet (den Bus und Matthias).

Der Sound unserer Zeltkulisse im Wind ließ uns schon vom Leben als Reisende träumen, doch wir mussten kurz innehalten und unsere kleine Maus auf diese Welt bringen, die uns seit dem 22. Juli das Leben versüßt. Maja verzauberte uns vom ersten Moment an und wir brauchten eine Weile um uns wieder zu erinnern, dass unser Bus auf uns wartet. Sie ist ein neugieriges, ausgeglichenes und fröhliches Wesen und am Glücklichsten an der frischen Luft, um Bäume, Blätter und Vögel zu beobachten. Wohl gute Vorraussetzungen um eine waschechte Abenteurerin zu werden!

Der Herbst kam und der erste Sturm vernichtete unverfroren unser Garagenwerk. Niemals Aufgeben! Mein Ingenieur brauchte ein paar Tage und schon war eine neue Garagenidee geboren. Wir beschlossen, dass unser Vermieter nun lange genug seine Ausbauarbeiten des Schuppens aufgeschoben hatte und nutzten das halbfertige Dach aus, um den Bus dort hinterm Haus abzustellen. Clemens war sichtlich erleichtert, dass wir anstatt ihn mit unseren Dachproblemen zu nerven, seine Hilfe brauchten um Balken zu verschieben, Gerümpel wegzuräumen und ein Ausbau erstmal unmöglich gemacht wurde. Der Vorteil dieses Umzuges lag auch darin, nun vor des Nachbars Adleraugen geschützt zu sein, so dass Matthias im doppelten Tempo weiter arbeitete, doch nun leider seltener in den Genuß neuer Nachbarkrimis kam. Matthias erfand ein sich selbst schließendes Garagentor, sowie eine Regenauffangumleitung und unser kostbarer Pavillion wurde als neue Seitenwand und Tor zweckentfremdet. Das Hinterhaus hat nun endlich den Unschönheitswettbewerb gewonnen, aber wir sind ziemlich stolz auf das Garagenwerk. Es wurde zu Matthias zweitem Zuhause. Manchmal besucht uns ein schwarzer Mann, hinterläßt ein paar Kekskrümel, leert unsere Orangensaft, busselt Maja und mich ab und verschwindet wieder.

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Unser Landcruiser

Die Autorin

Gestaltung und Texte entspringen meistens aus meinen wirren Gedanken. Fotos, Lektorat und Kritik fallen in Matthias‘ Bereich. Geht aber auch anders herum. Schreiben und kreatives Zeug gehören zu meiner Leidenschaft und ich freue mich, wenn ich Menschen dadurch zum Lesen, Reisen, Träumen, Nachdenken oder Schmunzeln bringe. Viel Freude also hier auf unserer Familien-Reise-Abenteuer-Seite! Eure Miri

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