1) Schwanger nach Rumänien!

Los geht’s ! Bloß weg hier! Weg von Alltag, Arbeit und Krankheitstagen! Weg von Deutschland, Luxus und bekannten Terrain! Weg von Vermieterproblemen, altem Schuppen und Rasenmähen. Einfach schnell weg! Naja, schnell ist ja relativ. Nach überraschten Wiederaufkommen meiner Erkältung, Haus aufräumen und Koffer packen und nach einem letzten Check der Frauenärztin noch „schnell“ zu Obi nen Feuerlöscher kaufen, da der in Rumänien nicht fehlen darf im Auto, war’s dann doch irgendwann Montag Nachmittag soweit, dass wir türmen konnten. Wir haben unseren VW Vento gepackt, besser gesagt: bepackt. Mit meinem großen Koffer, Matthias’ Reiserucksack, Campingausrüstung, Medizinkoffer, dem Feuerlöscher, zwei Kissen und einem Stillkissen für meine nächtlichen Lagerungsmethoden, denn schließlich bin ich in der 26. Woche schwanger, drei Kameras (Spiegelreflex digital, Spiegelreflex mit Filmen, Digitalkamera), einem neuen Navi von Garmin Nüvi mit Steffi-Stimme, Schuhen, Jacken (man weiß ja nie welches Wetter im Land der Vampire herrscht), Kühltasche mit Proviant, Proviantrucksack, viel Klopapier als Absicherung aufgrund rumänischer Klohorrorgeschichten, zwei Reiseführer,  ein rudimentäres, rumänisches Kauderwelschwörterbuch, 4 wichtigen rumänischen Ausdrücken (Bune zioua= Guten Tag; bani= Geld; Multumesc=danke; gravida=schwanger) und Matthias’ Adventure-Hut. Und das alles ging nun auf Reisen in ein uns ziemlich unbekanntes Land: Rumänien.
Rumänien????!!??? Was wollt ihr denn da??? Äääh, wo liegt das noch??? Ah ja, und was gibt’s da so?? Achja, da ist doch das tote Meer, wo man auf dem Rücken liegen kann!! (Anmerkung d. Redaktion: Nein. Rumänien liegt am Schwarzen Meer. Aber da kann man bestimmt auch auf dem Rücken liegen).  Wie verständigt ihr euch denn da??!! Gibt’s denn da Krankenhäuser??!! Aaaah ja, interessant!!! Wie kommt man denn da hin??! Diesen Bemerkungen wollten wir auch endlich aus den Weg gehen und einfach noch ein osteuropäisches  Land kennenlernen, dass Amerikanismus und westliches Konsumdenken noch nicht ganz so streng eingenommen hat wie andere Ostblockstaaten. Ein ehemaliges kommunistisches Land und seine ursprüngliche Lebensart. Da es dort auch Frauen gibt, nehme ich an, dass selbst Rumänen die mögliche Problematik einer Schwangerschaft kennen und ich nicht die erste Schwangere in einem Krankenhaus wäre in der Hoffnung, das wir den Wahrheitsgehalt dieser Anmutung nicht selber herausfinden müssen. Wir sind neugierig auf Mensch und Natur der Karpaten, des Schwarzen Meeres, des Donaudeltas und der Umgebung der Moldauklöster sowie den ursprünglichsten Teil Maramures. Und vielleicht können wir ja sogar noch ins weitaus ursprünglichere Land Moldawien reinschnuppern. Wir bleiben vorsichtig mit unserem hab und Gut und insbesondere mit unserem höchsten Gut dem Schwangerschaftsbäuchlein mit Maja drin, doch lassen wir uns auch von zu viel Sorgen nicht ins Boxhorn jagen. Also, los geht’s!