18) Hamburg bei Chile in Valpo

26.-27.10. Valparaiso Da ist es wieder, das Stadtleben und ich glaube ich moechte schnell wieder weiter. Aber eigentlich weiss ich momentan gar nicht was ich will. Patagonien? Vulkane? Wueste? Berge? Meer? Pinguine? Waelder? Regen? Sonne? Argentinien? Nach Hause? Sommer? Winter? Weihnachten? Gummibaerchen? Letzteres auf jeden Fall! Dumm nur, dass es auf dieser Welt tatsaechlich ein Land gibt ohne Gummibaerchen und genau in besagtem Land bin ich unterwegs. Unfassbar, aber wahr! Also mach ich mich auf die Suche nach Kakao und als auch das scheitert, finde ich wenigstens Alfajores (Karamellcreme mit Gebackenem und nicht umgekehrt). Und das in Valparaiso, einer bunten, lebendigen Grossstadt die bis zum Bau des Panamakanals die wichtigste Hafenstadt Chiles war. Valaparaiso hat ehrlich gesagt mehr Aufmerksamkeit verdient als sie von mir bekam, doch ich bevorzugte erstmal einen Tag Internet-Cafe und Socken sowie Naehzeug kaufen und verbrachte den Abend mit Tee trinken, Backpackergeschichten zuhören und Hose naehen.

Das Hostel liegt mitten im sicheren Kuenstlerviertel und ist voll mit internationalen Reisenden. Morgens bekommen wir vom Hostel ein tolles Fruehstueck an einem grossen Tisch aufgebaut und so lernt man schnell Leute kennen und laesst sich von Weltreise-Gecshichten befluegeln. Am 2. Tag bin ich mit den 2 Hamburger Juristen Sepp und Hannes einfach erwartungslos drauf los spaziert, überließ ihnen die Wegfindung und wir hatten einen ergeignisreichen Tag. Zunaechst bestaunten wir das rauf und runter der vielen alten Strassen hier und die zahlreichen Grafitys. Jedes Haus in “Valpo” hat eine andere Farbe und ist meistens sehr alt. Kabelstraenge geben dem ganzen noch einen bizarren Eindruck und natuerlich ist es laut und sehr belebt auf den Strassen. Am Hafen angekommen, denn natuerlich zieht es einen Hamburger Jung magnetisch sofort zum Wasser, landeten wir in einer nah am Wasser gebauten Barke, die uns durch den fuer koelsche Verhaeltnisse beeindruckenden Hafen schipperte.

(Oooooh gott! was bedeutet es wohl, wenn ich gerade in einem Internetcafe in Pucon sitze, am Fusse eines aktiven, rauchenden Vulkans und ploetzlich irrelaut Sirenen durch den gesamten Ort ertoenen?!?! … … … Puuh. Die Chilenin neben mir versicherte mir, dass alles in Ordnung ist, doch ich brauch gerade noch ein bisschen bis mein Puls wieder auf Normal ist…, aber weiter im Text!)

Vom Hunger und Heimweh getrieben fanden wir eine Gastwirtschaft Namens “Hamburg” und wurden sofort ins Staunen versetzt. Das ganze, dunkle Lokal war wie ein Museum mit tausenden von Sammlerstuecken der deutschen Marine. Rettungsringe, Schiffsplaketten, Schiffsglocken, Fotos, Fahnen, Seile, Knoten, Schifftechnik, einfach alles. Ueberall. Irgendwo in dem ganzen Kram begruesste uns ein deutscher, lustiger Wirt fuellte die zwei Jungs mit kleinen Glaesschen Pisco ab, spannte sein Seemannsgarnund schon sassen wir zu Tisch und schaufelten deftige Huehnersuppe und Kassler mit Rotkohl in uns hinein. Welch ein Festmal! Begleitet wurde das Ganze immer wieder mit Halunken-Geschichten und Anekdoten vom Wirt. Kurze Zeit spaeter sass dann der Direktor des hiesigen Militaerhospitals bei uns, ebenfalls deutscher Patriot. Wie in der Schule bombartierte der 70jaehrige uns mit Fragen zu U-Booten, Marine, deutsche Geschichte und Politik, Generaelen, Admiralen und Schiffsnamen sowie exkte Geschichtsdaten. Absolut meine Welt! Ich als einziges “Fraeulein”, names Kathrin (denn Miriam sei ja kein deutscher Name), glaenzte mit vorbildlichen Nichtwissen. Es gesellten sich auch noch 2 junge, beeinflussbare Schueler aus der Eliteschule Schloss Salem zu unserer deutschdeutschen Gesellschaft, die an seinen Lippen hingen. Uns wurde die Zeit irgendwann zu schade und wir brauchten nur 30 Minuten um uns von dem General loszueisen.

Erstaunt, bemitleidend und belustigt über komische Vögel diskutierend, gingen wir noch zu einer Ausstellung “Tunél de cience” vom Max-Planck-Insitut, fuhren dann mit einen der beruehmten, alten Weltkulturerbe-Aufzuege hoch Richtung Hostel, von wo ich schon bald mein Taxi zu meiner naechsten Nachtfahrt nahm. Auf ins wilde Land. Auf Richtung Chilenische Seen und Patagonien. Auf nach Pucón zu Kathleen und auf in kalte, verregnete Tage…

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Die Autorin

Gestaltung und Texte entspringen meistens aus meinen wirren Gedanken. Fotos, Lektorat und Kritik fallen in Matthias‘ Bereich. Geht aber auch anders herum. Schreiben und kreatives Zeug gehören zu meiner Leidenschaft und ich freue mich, wenn ich Menschen dadurch zum Lesen, Reisen, Träumen, Nachdenken oder Schmunzeln bringe. Viel Freude also hier auf unserer Familien-Reise-Abenteuer-Seite! Eure Miri

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