1. – 3.10. Salvador de Bahia Da fiebere ich neun Monate meinem Auftritt auf der internationalen Konferenz unsereres weltweit vertretenden Ausbildungsinsitutes entgegen, und kann gar nicht begreifen, dass es nun vorbei ist. Vor lauter Aufregung bin ich 5mal pro Nacht aufgewacht, bin waehrend der ganzen Konferenztage jede Stunde aufs Klo gegangen, liess jeden Tag was anderes liegen, und hab so manchen Workshop ohne meinen englischdenkenden Teil des Gehirns an mir vorbei ziehen lassen und von der Opening Ceremonie kaum was mitbekommen, da ich so konzentriert auf meine eigenen Worte war. Doch alle Aufregung hat sich gelohnt, denn die vollen Stunden mit etwa 40 Teilnehmern waren ein spassiger Erfolg, der sich von Tag zu Tag steigerte. Man kam sich anschliessend vor wie ein kleiner Star, da die Teilnehmer sogar noch anstanden um mit mir ein Foto zu machen und so viel Begeisterung macht natuerlich stolz. Die letzte Stunde am Samstag war ein besonderes Erlebnis, denn ein paar portugiesische Worte, viel Bewegung und ich in meinem Element brachte die Meute noch waehrend der Stunde zum Jubeln. Wir hatten alle unseren persoenlichen Dolmetscher in den Klassen und so hatte ich immer genuegend Zeit mir jeden Satz auf englisch zurechtzulegen. In den Klassen die ich mitmachte, war ich oft die einzige Nicht-Brasilianerin, hatte wieder direkt einen der Dolmetscher an meiner Seite und bewegte mich so durch “Flymoon” (sehr interessante Stunde mit dem Baby-Arc), diverse Exo-Chair-Klassen und Workshops, ein toller Studio-Workshop mit Dawna aus Hong-Kong, interessante Vortraege wie “Womans Health” und Researches. Zwischen all den Stunden, Toilettenbesuchen und meiner eigenen Master Class traf ich immer wieder auf Lisa und Alex (Licencee von Deutschland und mein Chef im Springs), und gemeinsam verbrachten wir auch diverse Vortraege, Mittagessen und die allgegenwärtigen kleinen und größeren brasilianischen Partys.
Eigentlich war die ganze Konferenz eine einzige Party. Die Brasilianer nutzen wirklich jede Gelegenheit um Musik zu machen und zur Not reicht auch einfach nur Rhythmus durch Haendeklatschen. Nachmittags tauchte eine Gruppe auf, die draussen ein grandioses Trommelfeuerwerk entfachte oder Capoiera machte. Die Choreography-Night endete mit einer bunten, lebendigen Praesentation der Brasilianer und natuerlich wurde wieder getanzt. Somit war die Abschluss-Party ein tanzendes Open-Air-Highlight der Extra-Klasse. Eine brasilianische Life-Band verursachte ein buntes, tosendes Event. Beim Klang der ersten Rhythmen waren alle Brailianer am Tanzen und wir als amerikanischer, deutscher, australischer, asiatischer, spanischer und neuseelaendischer Rest wurden schnell mitgerissen. Vor der Buehne gaben die attraktiven Taenzer eine kleine, aber temporeiche Choreografie vor. Lisa und ich wurden immer mutiger und irgendwann fielen alle Hemmungen ab und begleitet von lauten Samba-Rhythmen rannten wir wie die Verrueckten von einer Seite der Tanzflaeche zur anderen, rasten mit einer Polonaise durch die Menge, rissen die Arme in die Luft, wackelten möglichst brasilianisch mit unserem Po, strampelten hilflos mit unseren Fuessen und gingen mit schwingenden Hueften in die Knie. Das Ganze hielten wir 2 Stunden lang durch und lachend, nassgeschwitzt mit lecka Caipirinha im Bauch beendeten wir den Abend und somit auch die Konferenz.