Uns hat’s erwischt! War ja klar. Wiso sollten wir auch verschont bleiben?! Dieser Virus ist echt hinterhältig! Man hat ihn schon längst, aber die Symptome bleiben aus. Also weiß man ja gar nicht, dass man ihn schon hat und wähnt sich in unbeschwertem Alltag und zufriedenem wirbleibenzuhause-Gefühl. Bei so viel Familienzeit stecken wir uns natürlich direkt gegenseitig an. Vor ein paar Tagen dann auf einem sonnigen Spaziergang brach er aus: Herzklopfen, Schnappatmung, Aufregung und dann ganz hohes Reisefieber! Diagnose: Corona-Depression mit intensiver Sinnkrise und akutem Fernweh.
Was dagegen hilft? Definitiv kein Mundschutz. Abstand sowiso nicht. Besser tief in die Augen schauen, durchatmen, dann tief in den Bildschirm schauen und auf „buchen“ drücken. Schließlich sagt irgendein Sprichwort doch „Buchen sollst du suchen.“ Das Grollen in uns läßt auch sofort nach und ein entspanntes Grinsen macht sich in unserem Herzen breit. Endlich fühlt sich das Leben wieder an als hätten wir es in der Hand. Wir meiden also Weiden, weichen vor Eichen und flüchten vor der Perspektivlosigkeit mitnichten zu den Fichten. Nämlich mit der Fähre für knapp vier Wochen nach Schweden!
Reisen! Welch ein Allheilmittel! Naja, nicht direkt gegen Covid-19, aber vielleicht präventiv. Und warum? Einfach nur, weil Reisen (und Pilates 😉 ) die allerbeste Art ist um zu sich zu finden. Der Minimalismus, fremde Menschen in fremden Kulturen sowie diese einzigartige, grandiose Natur erinnert uns daran, was wirklich wichtig ist und wie wenig wir brauchen um glücklich zu sein. Das Reisen macht uns zufrieden und ängstlich, himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt, aufgeregt und zutiefst entspannt (Ja doch! Die fünf Minuten vor zwei Jahren in Griechenland in der Hängematte waren definitiv entspannt!). Die ganze Gefühlspalette halt rauf und runter, immer wieder, was bedeutet: wow, ich lebe! Man lernt, dass nicht die gesamte Welt so schlimm ist wie sie auf dem Bildschirm aussieht. Dass sie nicht nur aus diesen ganzen Live-Stream Nachrichten besteht sondern, dass da noch ganz viel anderes gibt. Viel, viel Echtes, Schönes, Befreiendes und ein Abenteuer nach dem anderen. Ja, ja. Und wer uns kennt… ja es gibt auch immer viel Anstrengung, Rückschläge, Verwünschungen, Drohungen, dass wir sofort nach hause fahren und andere Auseinandersetzungen. Was soll ich dazu sagen? Wir sind eine fünfköpfige Familie und das Leben ist bunt. Kunterbunt um genau zu sein. Und viel zu kurz um es zu verschieben.
Wir wünschen uns eine Welt, wie sie uns gefällt. Dazu schauen wir erstmal, ob sie nicht schon da ist und nur noch nicht gesehen wurde. Man sieht ja immer nur, dass woran man glaubt. Die innere Einstellung sendet und wir empfangen, das was sie gesendet hat. Wir wollen eine freie, gesunde Welt? Also bleiben wir frei im Kopf und trauen uns raus. Ja, Wahnsinn bis nach Schweden! Welch ein Wagemut! Unsere kleine Welt dreht sich endlich wieder um Reiseführer durchwälzen, Toyo fertig machen und Routen planen. Damit aus Plänen, die nicht funktionieren, unvorhergesehene Abenteuer enstehen und wir uns von ein bisschen Ungewissheit überraschen lassen. Homeschooling und „Verk…te Achterreihen, die brauch doch eh keiner!“ lassen wir im Sommer einfach hinter uns und Drei mal Drei darf dann auch endlich nochmal Vier sein!
Aber Achtung! Dieser Artikel ist hochinfektiös und eventuell ansteckend. Wie gesagt, erst ist es nicht immer spürbar. Manchmal fängt’s mit Herzklopfen an und Grübeln. Dann kommen so Fieberträume über Grenzengänge, auf’s Herz hören und neue Wege finden. Schlimm wird’s erst, wenn man kapiert, dass man Vogelgezwitscher, Sand zwischen den Zehen und auf Bäume klettern tatsächlich mehr braucht als ne Achterreihe. Also Vorsicht, Ansteckungsgefahr! Aber wenn ihr bis hierher gelesen habt, dann ist es womöglich sowieso schon zu spät…
Ja, so ein Virus ist nicht leicht zu bekaempfen….Mit dem Pferdevirus verhaelt es sich ja genauso 🙂 Einfach unheilbar! ich freu mich fuer euch , dass es bald wieder losgeht! Liebe Gruesse an alle! Oma Gitte
Wieder wundervoll geschrieben!
Ich bewundere euren Mut eure Träume einfach zu leben – noch dazu mit 3 Kindern.
Habt eine tolle Zeit bei Pippi!
Danke, liebe Iris! Wie schön, dass du noch immer hier hineinliest. Ja, durch das Reisen lernen wir, dass selbst in den absurdesten Situationen es mehrere Lösungenswege nach draußen gibt und Träume immer noch erfüllbar sind. Kein Wunder, wenn man so viele hat, gibt’s auch ne große Auswahl 🙂 Traumhafte Grüße, Miri